Geschnürtes Herz, Tag 8
Der Schrei der Stille
Den schmerzvollen Morgen im Bett gelassen. Endlich. Traumloser Schlaf. Von Sonnenlicht geraubt. Reset. Neuer Tag, neuer Schmerz. Neuer Versuch.
Ich quäle mich durch meine Nebel. Fliehe vor meinen Dämonen. Hilfe! Hilf mir hier durchzukommen!
Ich renne durch die Stunden, der Tag kriecht davon. Geh nur, lass dem anderen Raum. Damit auch der durchrauscht. Ich werde euch doch überleben.
Der Abend zeigt sich kalt. Draussen zerrt der Wind an den Fenstern, klopft an die Scheiben. Die Wände erzählen Geschichten des Tages. Unverständliches Stöhnen.
In Decken und Kissen lasse ich mich vom Rauschen der Stille betäuben. Ich lasse die Zeit in Ruhe. Sie fliesst. Alles steht.
Und du rennst gerade davon. Dem Ziel entgegen. Dem Alleinsein entgegen. Der Ruhe. Du fliehst vor Worten und Tasten, vor Briefen und Händen. Vor Fragen und Anrufen. Du willst nur noch die Türen schliessen. Büro und Küche. Waschmaschine und Auto. Die Tür des Alltags. Weg. Zu. Raus.
Geh. Geh und finde dich. Für uns.
Kommst du zurück, wirst du eine offene Tür finden.
Meine.
Ich bin dann immer noch hier. Für dich.
Neu erstarkt. Neu erhellt.
Schliesse dein Herz nicht. Vertraue es mir wieder an. Und du wirst wieder die bekannte Kraft finden.
Schliesse deine Augen nicht. Sieh mir in meine. Sieh, was ich dir fühle.
Schliesse deine Hände nicht. Lege sie in meine. Lass dir meine Schritte zeigen.
Öffne dich für unser Leben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.