Geschnürtes Herz, Tag 3
Taube Stunden krochen durch die Venen um das Herz zu stillen. Unendlich.
Ich ziehe meine Schuhe an, und laufe los. Ich laufe davon. Ich fliehe dem Tag davon, den Tränen, dem Schnee. Ich rutsche, falle, sehe zurück und nichts holt mich ein. Nicht mal du. Ich laufe durch Nebel und Bäume, durch Gefühle und Schmerz. Durch Wasser und Dreck.
Und doch ist es nur eine weitere Runde, die mich wieder zurück führt. An den Anfang. Ich komme wieder in die Stadt und halte Ausschau nach dem Wagen. Er fährt nicht vorbei. Ich laufe über dem Parkplatz, doch auch da hält er nicht. Ich blicke in den Hof und erwarte eine frierende Gestalt, die mich in den Arm nimmt und mir sagt:
"Ich liebe dich. Uns gehört diese Welt."
Du bist nicht da.
Ich gehe durch das Treppenhaus und hoffe auf etwas neues. Alles ist wie gewohnt. Schuhe vor der Tür, ein nasser Schirm, ein rosaner Puppenwagen. Nasse Schneespuren. Nur meine spuren.
Ich öffne vorsichtig die Tür und freue mich, dein Gesicht zu sehen, doch der Flur ist leer. Atemlos gehe ich durch alle Zimmer, denn du wartest auf mich. Leere.
Damit stelle ich mich unter die Dusche und waschen mir die Liebe vom Leib.
Ich creme mich mit Stille ein.
Ich kleide mich in Taubheit.
Ich fange neu an.
Eine neue Runde.
Und laufe wieder davon.
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