Geschnürtes Herz, Tag 1
Tag für Tag tanzten Unsicherheit und Angst über den salzigen See von Tränen. Wut und Unentschlosseneheit schlugen Wellen der Verzweiflung. Und doch ging ihre Liebe nicht unter. Tag für Tag besänftigten seine Ruhe und Beherrschtheit die Wilden, trockneten die Tränen.
Tag für Tag überlebten Geduld und Vertrauen, mit Wunden übersät.
Frieden. Waffenruhe. Die Dämonen schlafen.
Ein Treffen, eine Verabredung...
Plötzlich ist sie wieder 16. Sie nutzt die Kunst des Zaubers und überwindet die Schatten bis zu ihrem Untergang und wartet auf das Strahlen. Auf ihn. Auf den Punkt der Zeit, der die Dehnung seiner selbst in vielfache Beschleunigung wandeln wird. Mit einem schüchternen Klingeln, einer sachten Stimme wird die Sanduhr gedreht.
Verwirrtheit geht an die Tür und öffnet der getarnten Angst die Tür. Unsicherheit tritt ein. Die Zeit wandelt Angst in Ruhe, Stille in zarte Berührungen. Liebe traut sich, aus den Herzen zu treten, in Worten zu erscheinen, im Glanze einzutauchen.
Beide sitzen da, beide sind wieder 16 Jahre alt. Beide wollen die Zeit anhalten.
Stille und Worte, Berührung und Liebe wollen die Zeit betäuben. Doch die lässt sich nicht betrügen.
Ein Handel, ein Versprechen für Zeit und Ruhe. Was er nicht versteht weil er es nicht kennt, muss sie ihm erklären. Liebe. Was für ihn Wohl bedeutet wird für sie Leid. Wissen.
Ihr Opfer ist sein Gewinn und wird zur Zukunft. Doch glauben müssen beide.
Die Zeit rauscht über die Träume hinweg, bis im Grauen die Realität kalt wachklingelt. Eine Trennung mit Folgen des Glücks und Schmerzes, des Wissens um einen Schmerz der Freiheit bedeutet.
Die Zeit wird bald ein neues Kpitel beginnen.
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